
Quelle: Hochschule Bremerhaven
Jedes Jahr kommen bis zu 70 internationale Studierende nach Bremerhaven. Hier erwartet sie ein zweiwöchiges Programm mit Seminaren, Unternehmensbesuchen und Ausflügen. Kurz: die Bremerhavener International Summer School. Die Niederländerin Drs.* Atie Siddré initiierte vor 16 Jahren die Bremerhavener International Summer School. Zusammen mit ihrem Mann Prof. Drs. Wouter Siddré kommt sie trotz Ruhestand jedes Jahr für die zweiwöchige Summer School aus Rotterdam angereist. Wie es dazu kam, die Summer School nach Bremerhaven zu bringen, erzählt sie im Interview mit Maria Bossauer.
Frau Siddré, Sie sind bereits als Gründerin der Bremerhavener International Summer School bekannt. Die Idee stammt ursprünglich aus Rotterdam, wo sie arbeiteten. Wie genau ist es dazu gekommen, dass Sie die Summer School nach Bremerhaven gebracht haben?
Die Idee zur Summer School ist damals an der Hogeschool voor Economische Studies Rotterdam ausgearbeitet worden. Und es war hauptsächlich die Idee des Rektors der damaligen Hochschule, der gerne eine Summer School wollte. Ich habe das Projekt geschrieben und zusammengefasst. Das Projekt Summer School fiel jedoch mit einer Fusion von zwei Hochschulen in Rotterdam zusammen. Das heißt, dass meine ursprüngliche Hochschule in eine größere Hochschule in Rotterdam aufgenommen wurde. Und die hatte auch einen eigenen Rektor. Dieser Rektor war nicht sehr begeistert von der Idee einer Summer School.
Wie sind Sie dann auf die Hochschule Bremerhaven gekommen?
Wir haben das Projekt Summer School, was ich entworfen habe, einmal in Rotterdam ausgeführt. Das ist wohl 2002 gewesen. Da habe ich meine besten Kolleginnen und Kollegen im Ausland eingeladen, um bei der Summer School zu lehren. An erster Stelle waren es Prof. Dr. Gerhard Feldmeier der Hochschule Bremerhaven, Prof. Dr. Bruce Dalgaard des Saint Olaf College Northfield Minnesota, Dr. Joseph Roevens der NHTV Breda University of Applied Sciences, Ingenieur Carlos Nunez der Hochschule Rotterdam und seine Frau, Drs. Raya Nunez Mahdi der University of Applied Sciences Utrecht. Sie alle sind heute noch dabei. Von Anfang an. Wir haben mit 31 Studierenden aller Nationalitäten angefangen, hauptsächlich aus Europa. Nach der ersten Summer School hat die Hochschule Bremerhaven angeboten, das Ganze in Bremerhaven zu wiederholen, denn das erste Mal war hervorragend. Der damalige Rektor in Rotterdam war sowieso von dem ganzen Konzept nicht überzeugt. Obwohl es mit den 31 Studierenden und dem Professorenteam sehr gut geworden ist. Er hat es zu elitär gefunden. Das war sein Wort dafür.
Woher kannten Sie zu der Zeit Prof. Dr. Gerhard Feldmeier?
Den habe ich vielleicht eineinhalb Jahre vorher in Rotterdam kennengelernt. Er besuchte uns, um zu sehen, ob wir Austauschprogramme machen konnten. Und eigentlich auch als Vorbereitung für die Summer School. Kontakte zwischen der Hochschule Rotterdam und der Hochschule Bremerhaven waren schon da. Gerhard Feldmeier war, denke ich, auch ganz neu damals. Und deshalb wollte er etwas aufbauen. Wir wollten beide was aufbauen. So ist es seine Wege gegangen.
Jetzt haben Sie schon von der ersten Summer School in Rotterdam erzählt. Können Sie sich noch an die erste Summer School in Bremerhaven erinnern?
Ja, wissen Sie, was kann ich sagen. Es war toll. Als wir eingeladen wurden, die Summer School in Bremerhaven zu installieren, haben wir sofort angefangen zu planen. Für dieses Ziel ist mein Mann mitgekommen und Prof. Dalgaard aus Amerika kam rübergeflogen, um daran mitzuarbeiten. Um sicher zu sein, dass die Summer School eine gute neue Heimat findet.
Waren Sie zu der Zeit immer noch in Rotterdam als Leitung für die Summer School angestellt, da das Projekt ja an Bremerhaven weitergegeben wurde?
Nein, ich war 65 Jahre alt und erhielt die Pension. Für mich war es ideal, denn ich konnte die Summer School einfach weiter geben. Das war für mich ein großer Wunsch, dass es weiterlaufen kann.