zum Inhalt

25.01.2022

Ingrid Francine Djieya Nkengni erhält DAAD-Preis

Studium

Studentin für Leistungen und soziales Engagement ausgezeichnet

In einem fremden Land zu studieren, ist eine besondere Herausforderung. Kulturelle Unterschiede und Sprachbarrieren erschweren den ohnehin aufregenden Studienstart.  Auch Ingrid Francine Djieya Nkengni kennt die Unsicherheiten und Ängste ausländischer Studierender aus eigener Erfahrung. Inzwischen unterstützt sie im Projekt „StudiTalk – Alle an Bord“ Kommiliton:innen aus sämtlichen Studiengängen bei Fragen und Problemen. Für ihr großes soziales Engagement sowie ihre interkulturellen und fachlichen Kompetenzen wurde Frau Djieya Nkengni mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) 2021 ausgezeichnet.

Der Wunsch, Wirtschaftsinformatik an einer Fachhochschule zu studieren, brachte Frau Djieya Nkengni 2017 nach Bremerhaven. „Hier hat es mir sofort gefallen. Die Hochschule ist sehr familiär und die Menschen sind sehr offen. Es ist auch leicht, mit den Lehrenden ins Gespräch zu kommen“, berichtet die Wirtschaftsinformatikstudentin. Anfangs suchte sie hauptsächlich Kontakt zu Personen, die wie sie aus Kamerun kamen. In ihrer kleinen Community fühlte sie sich sicherer, sprach mit ihnen Englisch oder Französisch. Obwohl sie zuvor erfolgreich einen Deutschkurs in ihrem Heimatland besucht hatte, machte sie sich Sorgen über ihre Sprachkenntnisse. Motiviert, die Sprachbarrieren abzubauen, suchte sie sich einen Nebenjob im Kundenservice, um viel sprechen zu müssen. Mit Erfolg. „Mein Deutsch verbesserte sich. Das hat mich dann auch offener gemacht. Ich hatte plötzlich Interesse daran, alles zu entdecken und mehr Menschen kennenzulernen“, so Djieya Nkengni.

Heute hilft die Studentin Kommiliton:innen, die ähnliche Sorgen haben wie sie zu Beginn ihres Studiums. Im Projekt „StudiTalk – Alle an Bord“ der Servicestelle Chancengerechtigkeit an der Hochschule Bremerhaven hat sie als Ansprechpartnerin, speziell für ausländische Studierende, immer ein offenes Ohr und einen guten Rat. „Frau Djieya Nkengni sorgt immer wieder dafür, dass Studierende in ihren aktuellen unterschiedlichen Lebens- und Studiensituationen gehört werden. Aus eigener Initiative hat sie Kontakt zu Studierenden aufgenommen, die pandemiebedingt kaum jemanden in der Stadt kennenlernen konnten. Ob Spaziergänge oder Chats – sie stellt sich immer darauf ein, welcher Kontaktweg für ihr Gegenüber am geeignetsten ist und geht in den Austausch“, beschreibt Gudrun Zimmermann, Leiterin der Servicestelle Chancengerechtigkeit, das Engagement der Studentin. Auch per Messenger teilt Frau Djieya Nkengni wichtige Informationen, bspw. zu Stellenausschreibungen, und übersetzt nicht-zweisprachige Rundmails. „Ich möchte den Menschen bei der Integration helfen. Sie sollen sich alle wohlfühlen – das ist mein Ziel.“ Dafür organisiert sie auch den Austausch unter Gleichgesinnten und sucht mit ihnen gemeinsam Lösungen für akute Probleme. Mit ihrem Engagement hilft sie nicht nur anderen Studierenden, auch sie selbst profitiert davon. „Meine Arbeit hat auch meine eigenen Studienleistungen positiv beeinflusst. Ich kenne jetzt viel mehr Leute und weiß, wo ich um Hilfe bitten kann, wenn ich etwas selbst nicht verstehe.“

Das soziale Engagement für andere Studierende, sehr gute Studienleistungen und die eigene Motivation, innerhalb kürzester Zeit die deutsche Sprache fließend zu beherrschen – damit hat Ingrid Francine Djieya Nkengni auch Prof. Dr. Ulrike Erb beeindruckt. „Sie hatte von Anfang an großen Ehrgeiz, den Veranstaltungen zu folgen und den Lehrstoff zu verstehen. Mathematik, das für die meisten Studierenden die größte Hürde darstellt, hat sie als eine der Besten abgeschlossen“, so die Informatikprofessorin. Damit sei Frau Djieya Nkengni eine würdige Preisträgerin.

Redakteur:in