05.04.2024
Gut informiert im Ausland studieren
Aleksandra Rupietta und Tina Gersdorf unterstützen Studierende beim Auslandsaufenthalt
Im Studiengang International Cruise Management ist es verpflichtend, bei anderen nur ein Angebot: das Auslandssemester. Wer sich bisher nicht aus dem engsten Umfeld herausgewagt hat, kann hier einen großen Schritt Richtung Selbstständigkeit machen. Dementsprechend wünschen sich viele Studierende jemanden, der sie dabei ein wenig an die Hand nimmt. Hier kommen Aleksandra Rupietta und Tina Gersdorf, die das ERASMUS+ und PROMOS Förderprogramm an der Hochschule betreuen, ins Spiel. Sie arbeiten im International Office der Hochschule Bremerhaven und wissen, was die Studierenden bei einem Auslandsaufenthalt beachten müssen. Von der Finanzierung über die Kontaktaufnahme zur Partnerhochschule bis zum Festlegen der Lehrveranstaltungen, die besucht werden müssen, stehen sie mit Rat und Tat zur Seite.
Beratungsgespräche sollen informieren und Mut machen
Jedes Beratungsgespräch ist individuell. Es gibt Studierende, die eigentlich schon vor dem Termin mit dem International Office genau wissen, was sie wollen. Und es gibt die Unentschlossenen, die bei ihrer Entscheidung noch viel Unterstützung und Informationen benötigen. „Am Anfang müssen wir erstmal herausfinden, wieviel die Studierenden schon wissen. Nur so können wir sie da abholen, wo sie gerade stehen, und sie so beraten, dass es ihnen auch wirklich weiterhilft“, sagt Aleksandra Rupietta. So kann ein Gespräch durchaus eine Stunde oder länger dauern, wenn es viele Fragen und Unsicherheiten gibt. Zusätzlich bieten die Mitarbeiterinnen regelmäßig Informationsveranstaltungen an, um allgemeine Fragen bereits im Vorfeld zu beantworten. Dazu gehört auch die Finanzierung des Auslandsaufenthalts, zum Beispiel durch Förderprogramme wie Erasmus+, PROMOS, oder Individualstipendien des DAAD.
Der Unterstützungsbedarf ist immer verschieden
An den Partnerhochschulen gibt es ein begrenztes Platzkontingent für Studierende. Meistens gibt es aber ein bisschen Spielraum nach oben. Selten wurden Bewerbungen von den Partnerhochschulen abgelehnt, trotzdem ist es wichtig eine qualitativ hochwertige Bewerbung im International Office einzureichen. Schwieriger kann es sein, wenn man als „Free Mover“ an eine Nicht-Partnerhochschule geht. Hier haben die Studierenden nicht immer Glück und müssen unter Umständen am Ende doch auf eine andere ausweichen. Das International Office übernimmt die Anfragen bei den Partnerhochschulen im Ausland, wählt die Studierenden aus und vergibt Stipendien. Das Einreichen ihrer Bewerbungsunterlagen an den Gasthochschulen übernehmen die Studierenden im Anschluss selbst. Welche Kurse sie belegen können, hängt von den Studiengängen und der jeweiligen Situation der Studierenden ab. „Wichtig ist, dass die Inhalte zum Curriculum der Hochschule passen, damit sie sich diese am Ende auch anrechnen lassen können. Wenn die Studierenden fachfremde Lehrveranstaltungen belegen möchten, fragen wir an den Partnerhochschulen, ob das auch möglich ist“, sagt Aleksandra Rupietta. Um Dinge wie die Unterkunft, den Flug oder das Visum müssen sich die Studierenden dann selbst kümmern. „Wenn wir merken, dass sie etwas vergessen haben, melden wir uns aber bei ihnen und erinnern sie daran“, ergänzt Tina Gersdorf.
Auch die Betreuung während des Aufenthalts unterscheidet sich von Person zu Person. „Von manchen Studierenden hören wir nichts mehr, weil sie sich um alles selbst kümmern. Andere wünschen sich, dass wir uns regelmäßig bei ihnen melden und zum Beispiel nachfragen, ob sie gut angekommen sind“, sagt Tina Gersdorf. „Wer Unterstützung braucht, kann sich immer bei uns melden. Leider können wir nicht immer helfen, weil wir nicht vor Ort bei den Studierenden im Ausland sind. Wenn es also zum Beispiel Probleme mit der Unterkunft gibt, können wir nur wenig machen“, sagt Aleksandra Rupietta.
Studieren im Ausland ist kein Urlaub
Wer glaubt, dass die Studierenden ihren Auslandaufenthalt nutzen, um Urlaub zu machen, irrt sich. Im sogenannten „Learning Agreement“ wird genau festgelegt, welche Lehrveranstaltungen besucht werden müssen. „Die Studierenden müssen an den ausländischen Hochschulen Prüfungen ablegen und diese auch bestehen. Ansonsten kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass sie die Förderung zurückzahlen müssen“, sagt Aleksandra Rupietta. Allerdings gebe es hierbei auch einen gewissen Spielraum. Es komme auch darauf an, warum eine Prüfung nicht bestanden wurde: Lag es an einer Erkrankung oder waren die Studierenden eher unzuverlässig und haben die Lehrveranstaltung gar nicht besucht?
Unterstützung für „Incomings“ durch studentisches Engagement
Doch nicht nur Studierende der Hochschule gehen ins Ausland, sondern es kommen auch ausländische Studierende nach Bremerhaven. Um ihnen das Ankommen zu erleichtern, werden ihnen Buddys an die Seite gestellt. Diese unterstützen sie unter anderem bei Behördengängen. „Wir achten darauf, dass die Sprachkenntnisse und Studiengänge passen. Bei den Herkunftsländern achten wir aber auf eine gute Mischung, damit sie sich miteinander vernetzen und nicht nur unter sich bleiben“, sagt Tina Gersdorf. Zusätzlich gibt es die Lokale Erasmus Initiative, kurz: LEI. Dort engagieren sich Studierende und organisieren Veranstaltungen und andere Aktionen für ihre ausländischen Kommiliton:innen. Gefördert wird die Initiative aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).
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Aleksandra Rupietta
Leiterin des International Office
Aleksandra Rupietta hat zunächst an der Gdynia Maritime University in Polen studiert. Im Anschluss an den Master im Studiengang Business Management hat sie an der Hochschule Bremerhaven Betriebswirtschaftslehre (Diplom FH) studiert.
An der Hochschule Bremerhaven kümmert sie sich um die Koordination der DAAD-Förderprogramme und ist die Ansprechpartnerin für Studierende, die sich für das Erasmus+ Programm interessieren. Dabei berät sie zu Studienmöglichkeiten und Praktika im Ausland und betreut auch während des Auslandsstudiums. Damit immer weitere Ziele für die Studierenden dazukommen, kümmert sich Aleksandra Rupietta außerdem um neue bilaterale Hochschulkooperationen.
Auch für Lehrende und Mitarbeitende, die ins Ausland gehen möchten, ist Frau Rupietta die richtige Ansprechpartnerin: Sie koordiniert die Erasmus+ Dozenten- und Personalmobilität.
Tina Gersdorf
stellvertretende Leitung des International Office
Bevor Tina Gersdorf an die Hochschule Bremerhaven kam, studierte sie Integrierte Europastudien an der Universität Bremen und International Relations: Global Governance and Social Theorie, einem Kooperationsmasterstudiengang der Universität Bremen und Jacobs University.
Im International Office der Hochschule Bremerhaven kümmert sie sich um die DAAD-Förderprogramme PROMOS und Ostpartnerschaften. Dabei berät sie zu Studienmöglichkeiten und Praktika im Ausland im Rahmen des PROMOS-Programms und betreut auch während des Auslandsstudiums. Zusätzulich ist sie die Ansprechpartnerin für interationale Austauschstudierende in akademischen Belangen (Incoming student mobility) und Erasmus+ Hochschulkoordinatorin
Zusätzlich kümmert sich Tina Gersdorf um die Organisation der International Summer School sowie internationaler Gemeinschaftsseminare.