18.04.2024
Karen Albers belegt 2. Platz beim renommierten Helene-Lange-Preis
Auszeichnung für Promotionsthema „Educational Escape Games“
Eignen sich Escape Games für den Schulunterricht und können Gestaltungselemente den Lernerfolg beeinflussen? Mit diesen Fragen möchte sich Hochschulabsolventin Karen Albers im Rahmen ihrer Doktorarbeit beschäftigen. Mit ihrer Forschungsidee hat sie den 2. Platz bei der Vergabe des renommierten Helene-Lange-Preises belegt.
Karen Albers hat an der Hochschule Bremerhaven Digitale Medienproduktion (DMP) und Digitalisierung, Innovation und Informationsmanagement (DIIM) studiert. Seit 2020 entwickelt sie gemeinsam mit dem ehemaligen Lehrer Thomas Kunze und dem Games Institute Austria sogenannte „Educational Escape Games“ und hat damit ihr Hobby zum Beruf gemacht. „Ich liebe Spiele und freue mich, dass ich auf diese Weise meine Kreativität ausleben kann“, sagt Karen Albers
Mit den Escape Spielen bringt sie eine neue Form des Lernens in europäische Schulen. „Kinder und Jugendliche spielen gern. Dadurch, dass sie beim Rätsellösen besser und schneller sein wollen als die anderen Teams, steigt die intrinsische Motivation. Und das ist das höchste Gut, das wir haben“, sagt Karen Albers. Das sehen auch viele Pädagog:innen so. Allein in Niedersachsen verfügt mehr als die Hälfte der Medienzentren über eigene Escape-Koffer und die dazugehörigen Spiele. Beim Lösen der Rätsel komme es nicht nur auf Wissen, sondern auch auf andere Fähigkeiten an. „Die Spiele fördern verschiedene Soft Skills der Kinder, die wichtig für das ganze Leben sind. Ein Beispiel ist die Problemlösekompetenz. Die Spieler:innen bekommen nur die Rätselkarten mit den Aufgaben und das Material, das sie zum Lösen brauchen. Aber wie sie dann auf die Lösung kommen, müssen sie selbst herausfinden“, erklärt Karen Albers.
Die Idee, sich auch wissenschaftlich mit Escape Spielen zu beschäftigen, trägt Karen Albers schon länger mit sich herum. Im vergangenen Jahr konnte sie sich als eine der ersten Wissenschaftlerinnen die einjährige „Anschubfinanzierung für Promovierende“ sichern, die das Projekt „BeProf@BHV“ an der Bremerhavener Hochschule vergibt. Auf diese Weise erhielt sie neben der finanziellen auch organisatorische Unterstützung, um das Thema ihrer Doktorarbeit zu konkretisieren. Im Februar wurde ihr Promotionsvorhaben von der Universität Bremen angenommen. „Ich promoviere im Bereich der Erziehungswissenschaften und beschäftige mich da mit Lerntheorien und kooperativem Lernen. Dabei lasse ich auch Aspekte der Digitalisierung einfließen, ohne zu digital zu werden“, sagt Albers. In den kommenden Jahren möchte sie mithilfe von Eyetracking untersuchen, welche Gestaltungselemente der Escape Spiele Lernergebnisse beeinflussen können.
Der Helene-Lange-Preis unterstützt junge Wissenschaftlerinnen, die sich in ihrer Forschung mit innovativen Aspekten der Digitalisierung beschäftigen. Der erste Platz ist mit 15.000 € dotiert, wobei zwei Drittel des Preisgeldes im Sinne der bereits begonnenen oder weiterführenden Forschung zu verwenden sind. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr Sandra Drolshagen von der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg für von ihr entwickelte kollaborative Roboter, die Menschen mit kognitiven und motorischen Einschränkungen unterstützen.