25.04.2024
Sicherheit in der Logistik
Experten:innen tauschen sich bei Fachtagung an der Hochschule aus
„Leistungsstark und brandgefährlich?“ Unter diesem Motto stand die die Fachtagung des Landesarbeitskreises für Arbeitsschutz im Land Bremen (LAK), die in diesem Frühjahr erstmalig an der Hochschule Bremerhaven stattfand. Mehr als 100 Sicherheitsexpert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung informierten sich in mehreren Fachvorträgen über die neuesten Entwicklungen und Trends der Lithium-Ionen-Technologie. Begrüßt wurden sie vom Rektor Prof. Dr. Dr. Alexis Papathanassis. "Die Lithium-Ionen-Technologie ist noch recht neu und ihr Einsatz wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Diese Tagung ist für unsere Studierenden und alle betrieblichen Akteure eine großartige Gelegenheit zum Austausch. Ich freue mich, dass die Hochschule dafür ein Podium bieten kann.", so der Rektor.
Im Fokus der Veranstaltung stand der fachliche Austausch über die potenziellen Gefahren der Lithium-Ionen-Technologie. Die Referenten Dr. Stefan Essmann von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, Dr. Hans Peter Fröhlich von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW), Risikoingenieur Ludger Tegeler von dem internationalen Sachversicherer FW Global und Tim Bergmann von der Bremerhavener Feuerwehr beleuchteten das Thema aus verschiedenen Perspektiven. „Die Auswahl der Referent:innen folgte dem Anspruch, einen ganzheitlichen Blick auf die Sicherheit der Lithium-Ionen-Technologie zu ermöglichen“, so Prof. Dr.-Ing. Uwe Arens, der als Mitglied im Beirat des LAK an der inhaltlichen Ausrichtung der Fachtagung beteiligt war.
Das rasante Wachstum der Lithium-Ionen-Batterien war Inhalt des Vortrags von Dr. Stefan Essmann. Er gab einen Ausblick auf zukünftige Entwicklung in der Batterietechnik. Es folgten zwei Referenten, die sich aus zwei verschiedenen Perspektiven mit dem Thema beschäftigten. Dr. Hans Peter Fröhlich betonte, dass die Technologie in der Vergangenheit zu Bränden geführt habe. Zu einem Anstieg der Unfallzahlen habe das aber bislang nicht geführt. „Die Präventionsmaßnahmen der Unfallversicherungsträger zeigen Wirkung“, so sein Statement. Ludger Tegler erklärte, dass von der Technologie keine unbeherrschbaren Risiken ausgehen. Sein Fazit: „Möglicherweise machen wir etwas zu einem Thema, das gar keines ist!“ Auch aus Sicht der Feuerwehr, die von Tim Bergmann vertreten wurde, sei eine außergewöhnliche Zunahme des Brandgeschehens nicht bekannt. Allerdings sei die Feuerwehr technisch und organisatorisch gut vorbereitet. In der Abschlussdiskussion waren sich schließlich alle einig: Eine neue Technologie verursacht zunächst Unbehagen, da deren Risiken noch unbekannt sind. Aber wichtige Schritte für einen gefahrlosen Einsatz sind getan. Die Zukunft gehört der Lithium-Ionen-Technologie und den sich daran anschließenden neuesten Entwicklungen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Vorträgen unter https://www.lak.bremen.de/aktuelles-3530.