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01.07.2025

Tagung an der Hochschule rückt Klassismuskritik in den Fokus Sozialer Arbeit

Forschung

Auf einer zweitägigen Konferenz des Studiengangs Soziale Arbeit der Hochschule Bremerhaven diskutieren Wissenschaftler:innen, Studierende und Fachkräfte aus der Praxis über Klassismus und soziale Ungleichheit in der Sozialen Arbeit.

Im Zentrum stand die Frage, wie Armut, soziale Herkunft und strukturelle Benachteiligung in Praxis, Forschung und Lehre thematisiert, reflektiert und bearbeitet werden können. „Bremerhaven ist mit einer Armutsgefährdungsquote von über 35 Prozent besonders stark betroffen – soziale Ausgrenzung gehört hier für viele Menschen zum Alltag“, erklärt Prof. Dr. Antje Handelmann, Professorin für Bildung und Erziehung im Sozialraum an der Hochshcule Bremerhaven. Ziel der Tagung war es, soziale Realitäten sichtbar zu machen und einen offenen, stigmafreien Armutsdiskurs zu fördern.
 
Die Eröffnungs-Keynote hielt Francis Seeck, Professor:in für Soziale Arbeit in Nürnberg, mit einem Vortrag über Klassismuskritik als Querschnittsthema der menschenrechtsorientierten Sozialen Arbeit. Auch Tanja Abou, Praxisforscherin und Autorin, brachte mit ihrer Keynote zum Bildungssystem wichtige Impulse in die Diskussion. In Vorträgen und Workshops wurde anschließend weiter zur Bedeutung von Klassismus und Klassismuskritik in Forschung, Praxis und Studium der Sozialen Arbeit diskutiert. „Es wurde deutlich, dass Klassismus keine individuelle Schwäche, sondern ein strukturelles Problem ist – und somit veränderbar. Soziale Arbeit braucht eine klare Haltung gegen Ausgrenzung und eine kritische Auseinandersetzung mit eigenen gesellschaftlichen Prägungen“, so Prof. Dr. Hannah von Grönheim, Professorin im Studiengang Soziale Arbeit an der Hochschule Bremerhaven.

Redakteur:in