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R3

Mobilität der Zukunft - R3 - Resilient Regional Retail

Hauptgegenstand des Projekts R3 ist die Konzeption und das softwaretechnische Design einer regionalen Einzelhandelsplattform für die Metropolregion Nordwest. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des regionalen Einzelhandels und die regionale Zusammenarbeit von Einzelhändlern und Logistikdienstleistern.

Projektförderung

  • Mittelgeber

    Metropolregion Nordwest
  • Fördersumme

    181.729,00 €
  • Laufzeit

    01.06.2021 – 31.05.2023

Fakten

Hintergrund und Ziele

Die aktuelle Corona-Krise hat die dauerhafte Krise des regionalen Einzelhandels lediglich noch einmal dramatisch verschärft. Die Zuwachsraten im Online-Handel, der von globalen Plattformen wie Amazon und Ali Baba dominiert wird, sind schon seit Jahren steigend und führen zu enormen ökonomischen, ökologischen und sozialen Problemen, die sich insbesondere auch auf der regionalen Ebene auswirken (Belastung von Verkehrssystemen und Umwelt, Zerstörung insbesondere kleinerer Einzelhändler, Wegfall von Arbeitsplätzen sowie von regionaler Wertschöpfung und Steuereinnahmen). Der Online-Handel führt weiterhin zu einer zunehmenden “Vereinzelung” von Warensendungen auch über weite Strecken im Hauptlauf (im ungünstigsten Fall per Luftfracht) und damit einhergehendem noch stärker wachsenden Transportaufkommen und CO2-Emissionen. Gegenüber den „großen“ Online-Händlern hat der regionale Einzelhandel viele Vorteile, insbesondere ein großes logistisches Potenzial, da die Waren meist schon vor Ort sind. Alle Einzelhandelsunternehmen einer Region können in diesem Sinne als ein großes Warenlager interpretiert werden. Dies bedeutet auch, dass der Hauptlauf oft effizienter organisiert wird als beim Online-Handel. Weiterhin sind kundenfreundliche Services, wie beispielsweise „Same Day Delivery“ in Zusammenarbeit mit einem regionalen Logistikdienstleister, möglich. Gleichzeitig gilt es aber festzustellen, dass eine effiziente Organisation von Warenzustellungen innerhalb einer zukünftigen Logistik weniger belastend für Umwelt und die Verkehrssysteme sein kann, als wenn alle Versorgungsfahrten auf Basis des herrschenden Mobilitätsmix durch die Kunden selbst getätigt werden.

Innerhalb des Projekts „R3 – Resilient, Regional, Retail in der Metropolregion Nordwest“ soll vor diesem Hintergrund eine Plattform für den regionalen Einzelhandel und eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Versorgungs- und Logistikstruktur konzeptionell entwickelt werden, die den regionalen Einzelhandel gegenüber großen Online-Plattformen stärkt. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Erlebnis Bremerhaven GmbH und weiteren Mitwirkenden an der Hochschule Bremerhaven durchgeführt. Neben dem Einzelhandel sind die regionalen Logistikdienstleister weitere Beteiligte des Vorhabens.
Vor allem der weltweite Online-Handel verzeichnet über die Jahre ein enormes Wachstum und es werden immer weniger Waren stationär angeboten. Der Transport von Gütern über weite Strecken hat negative Auswirkungen auf die Umwelt und das Transportsystem. Im Vergleich zu großen Online-Plattformen ermöglicht die geplante Digitalisierung des regionalen Warenhandels den Aufbau einer nachhaltigen Versorgungs- und Logistikstruktur, die dazu beiträgt, Emissionen zu reduzieren und Verkehrsstaus zu vermeiden.

Gegenüber dem Online-Handel lassen sich drei wesentliche Wettbewerbsvorteile identifizieren:
1. Nachhaltigkeit und geografische Verbundenheit (Regionalität, Umwelt, Arbeitsplätze)
2. Kompetente Beratung
3. Individuelle Lieferung (Same Day Delivery, Wunschzeit, Wunschadresse etc.)

Im regionalen Logistikkonzept können weitere Effizienzvorteile erreicht werden, die zu Emissionsreduktionen und zur Verkehrsvermeidung beitragen. Durch intelligente Algorithmen können Bündelungseffekte genutzt werden. Der Einsatz von umweltfreundlichen und effizienten Transportmitteln, wie elektrischen Lastenrädern, kann diese Effekte verstärken.
Das Hauptziel des Forschungsvorhabens ist die Konzeption und das softwaretechnische Design einer regionalen Einzelhandelsplattform für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Versorgungs- und Logistikstruktur für die Metropolregion Nordwest. Dabei soll die Plattform die Prinzipien der Nachhaltigkeit, Fairness und Regionalität verfolgen. Sowohl auf Seiten der Endkundinnen als auch der Einzelhändlerinnen wird eine herausragende Customer Experience angestrebt.
Bezogen auf den regionalen Einzelhandel wird eine Stärkung der Umsetzung von Digitalisierungspotenzialen und der regionalen Zusammenarbeit zwischen Einzelhandel und Logistikdienstleistern erzielt. Durch die Implementierung des Sustainability Customer-Relationship-Management (SusCRM) wird eine auf Nachhaltigkeit zentrierte Ausrichtung auf die Kundenbeziehungen erreicht.
Als konkretes Forschungsergebnis sollen die Anforderungen an eine Plattform aus Sicht unterschiedlicher Stakeholder wie Handelstreibende, Logistikdienstleister, Endkund*innen, aber auch Städte und Kommunen, erfasst werden. Darüber hinaus werden sinnvolle Betreiber-Modelle für die Einzelhandelsplattform identifiziert. Es ist vorgesehen, punktuelle Pilotanwendungen durchzuführen und einen wissenschaftlichen Austausch der Forschungsergebnisse zu pflegen.
Eine dieser Pilotanwendungen ist der „Allgemeinladen“, bei dem leere Schaufensterflächen in der der Metropolregion Nordwest zur Präsentation von Produkten lokaler Einzelhändler genutzt werden. Das Besondere dabei ist, dass unabhängig von der Öffnungszeit über verknüpfte QR-Codes Informationen zu Produkten und Händlern erreicht werden können.

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