zum Inhalt

25.11.2021

„Herzbeben willste nicht erleben“

Studium

Studentin der Hochschule Bremerhaven möchte mit einer Kampagne über Herzinfarkt bei Frauen aufklären

Wenn man an einen Herzinfarkt denkt, denkt man an die typischen Symptome, wie Schmerzen im linken Arm, Engegefühl in der Brust oder Angst. Doch die wenigsten Menschen wissen, dass diese Vorboten hauptsächlich für den männlichen Herzinfarkt gelten. Bei Frauen kündigt sich ein Herzinfarkt oft ganz anders mit schwer zu deutenden Symptomen an, weswegen er häufig nicht erkannt wird. Pheline Hanke ist Studentin des Bachelorstudiengangs Digitale Medienproduktion (DMP) an der Hochschule Bremerhaven und möchte mit ihrer Kampagne mit dem Titel "Herzbeben willste nicht erleben" über diese Thematik aufklären.

Entstanden ist die Idee für die Kampagne in der Lehrveranstaltung "Crossmediale Kampagnen" bei Professorin Nicole Slink. Die Studierenden hatten dort die Aufgabe, eine Kampagne für eine selbstgewählte, gemeinnützige Organisation zu entwickeln. "Hierbei sind nicht nur tolle gestalterische Kampagnen entstanden, sondern die Studierenden haben sich wichtigen gesellschaftlichen und sozialen Themen gewidmet. So wie Pheline Hanke mit ihrer Herzbeben-Kampagne", erklärt Prof. Nicole Slink.

Auf das Thema für ihre Kampagne ist Pheline Hanke durch ihre jüngere Schwester gekommen, deren Herz mit 17 Jahren aus dem Takt gerät. Bei Untersuchungen fühlte diese sich lange nicht ernst genommen und wurde ohne Ergebnis nach Hause geschickt, bis sie Monate später einfach umkippte. Dieses einschneidende Ereignis hat sie zum Nachdenken gebracht. "Der geschlechterspezifischen Medizin wird in der heutigen Medizinforschung leider noch zu wenig Beachtung geschenkt", erzählt Pheline Hanke. Über diese Tatsache möchte die DMP- Studentin mit ihrer Kampagne aufklären und so mehr Aufmerksamkeit für die gendermedizinische Forschung erregen.

Ihre Kampagne besteht aus Bildern, die Frauen zeigen, die ein (Schweine-)herz in der Hand halten. Das Herz soll verdeutlichen, dass sie ihr eigenes Leben in der Hand haben und auf sich achten sollen. Außerdem wird mit einer breiten Vielfalt an Personen verdeutlicht, dass es jede von uns treffen kann. Zusätzlich zu den Bildern gehören zu der Kampagne einminütige Filme, in denen Betroffene von ihrem Herzinfarkt erzählen. Darin berichtet auch Marlene, die mit 69 Jahren einen Infarkt überlebte, von jahrelangen Behandlungen auf Magenprobleme und Krämpfe im Oberbauch.

Die Kampagne Herzbeben steht noch in den Startlöchern und soll vom Portal Frauenseiten Bremen am Weltfrauengesundheitstag Ende Mai 2022 veröffentlicht werden. Die Frauenseiten Bremen werden von der Bremischen Gleichstellungsstelle gefördert. Ihr Ziel ist es, Genderthemen an die Öffentlichkeit zu bringen und die Gleichberechtigung der Frauen voranzutreiben.
Pheline Hanke sucht noch Teilnehmer:innen aus Bremerhaven oder Bremen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben und Lust haben, bei der Kampagne mitzuwirken. "Ich brauche für meine Kampagne noch Menschen, Frauen sowie nonbinäre und transgeschlechtliche Personen, die einen Herzinfarkt überlebt haben, egal in welchem Alter. Ob ihr 18 oder 80 seid, es ist egal. Wenn ihr Lust habt vor der ​Kamera zu stehen, ein Foto mit einem Schweineherz in der Hand zu machen und auch bereit wärt ein kleines Interview mit mir zu führen, dann würde ich mich freuen, wenn Ihr euch bei mir meldet", so lautet der Aufruf der Studentin.
Bei Interesse an einer Teilnahme oder Fragen zum Projekt steht Pheline Hanke unter hellopheline@gmx.de zur Verfügung.

Autor:in

Weitere Neuigkeiten

Studium

Studierende der Hochschule Bremerhaven veröffentlichen Magazin

„Oblique“ beleuchtet alternative Lebenswege

Studium

Studiengang Digitale Medienproduktion zeigt studentische Arbeiten und Projekte

Große Ausstellung und Bremerhaven-Premiere der Filme „24/7 – Studierende am Limit“ und „Flüchtige Begegnungen“ beim „DMP-Tag“ am 3. März

Studium

Studierende der Hochschule Bremerhaven erfolgreich bei Plakatwettbewerb des Deutschen Studentenwerks

Kritische Auseinandersetzung mit digitalem Campusleben