21.12.2023
Quiz, Spiele und Webanwendungen rund um die Bremer Kogge
Koggethon lockt Nachwuchsprogrammierer:innen für eine Nacht ins Museum
Eine „Nacht im Museum“ der besonderen Art: Bereits zum vierten Mal wurden in der Koggehalle des Deutschen Schifffahrtsmuseums in Bremerhaven nach Einbruch der Dunkelheit die Laptopdeckel aufgeklappt. Für den diesjährigen Koggethon hatten sich 65 Informatikbegeisterte eingefunden, um gemeinsam bis in die Morgenstunden zu programmieren und dabei Neues auszuprobieren. Organisiert wurde die Veranstaltung auch in diesem Jahr von Studierenden und Lehrenden der Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Bremerhaven.
Das gemeinsame Arbeiten an einer vorgegebenen Aufgabe ist normalerweise der Sinn eines Hackathons. Beim Koggethon der Hochschule ist die Vorgehensweise etwas anders. „Schwerpunktthema der diesjährigen ‚Langen Nacht der Informatik‘ war zwar die 3D-Programmierung für Web-Anwendungen, die Studierenden hatten aber auch eigene Ideen vorbereitet, beispielsweise Programmierung mit Java oder eine Challenge zur IT-Sicherheit. „So gab es einen ganzen Marktplatz an vorbereiteten Projekten. Die Teilnehmenden konnten sich also aussuchen, woran sie gern arbeiten möchten. Auch Wechsel der Gruppen waren in der Zeit möglich“, sagt Prof. Dr. Karin Vosseberg, die im Studiengang Informatik lehrt und den Koggethon gemeinsam mit den Studierenden und ihren Kolleg:innen organisiert hat.
Eine weitere Besonderheit der Veranstaltung ist der maritime Bezug. Die Bremer Kogge, die seit ihrer Bergung Anfang der 1960er Jahre im Deutschen Schifffahrtsmuseum zu sehen ist, findet sich in den meisten Mini-Projekten der Teilnehmenden wieder. So hat eine Gruppe sich auf den Weg gemacht ein Kogge-Quiz auf Basis einer Webanwendung zu entwickeln. Eine andere hat ein Schiffsmodell in 3D programmiert und dies als Grundlage für eine Spielidee genutzt. Weitere Projekte waren eine digitale Karte der Hansestädte und der digitale „Einbruch“ in den Juice Shop, eine Challenge der Lernplattform OWASP. „Eines der aufwändigeren Projekte war ein Jump´n Run-Spiel durch eine 3D-Welt. Ihre Spielidee war von der 3D- in die 2D-Darstellung zu springen, wenn ein Weg versperrt war. „Natürlich hat am Ende nicht alles funktioniert, weil die Gruppe eigentlich mehr Zeit benötigt hätte. Aber die Gruppen hatten sehr viel Spaß und das war die Hauptsache“, sagt Prof. Vosseberg.
Entstanden ist der „Koggethon“ aus einem studentischen Digitalisierungsprojekt in Kooperation mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum im Jahr 2017. Die Informatiklehrenden kamen auf die Idee, einen Hackathon zu organisieren, der thematisch zur „Hochschule am Meer“ passt. Eingeladen waren alle, die Spaß am Programmieren haben. Bereits damals wurde mit dem Modell einer Kogge gearbeitet. Inzwischen hat sich die jährliche „Lange Nacht der Informatik“ etabliert und erfreut sich großer Nachfrage: Während beim letzten „Koggethon“ 2019 vierzig Personen teilgenommen haben, gab es in diesem Jahr achtzig Anmeldungen. „Wir haben eigentlich damit gerechnet, dass noch einige von ihnen abspringen. Umso mehr haben wir uns darüber gefreut, dass am Ende so viele gekommen sind“, sagt Prof. Vosseberg. Neben Studierenden haben auch Schüler:innen und zwei Lehrkräfte an der Veranstaltung teilgenommen. „Die Atmosphäre ist immer sehr schön. Die Räumlichkeiten sind halbdunkel und es ist ganz still, bis auf ein wenig Gelächter hier und dort. Alle sind konzentriert. Das ist eine ganz besondere Stimmung“, so Prof. Vosseberg weiter.
Mit einem gemeinsamen Frühstück und der Präsentation der Ergebnisse endete der „Koggethon“. 48 Informatikbegeisterte haben bis zum Morgen durchgehalten und an ihren Projekten gearbeitet. Für die Organisator:innen war die Veranstaltung ein Erfolg: „Es hat sehr viel Spaß gemacht und die Zeit ist im Flug vergangen. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.“